Der Schlüssel zu einer glücklichen Partnerschaft auf Lebenszeit

Wie Paare Herausforderungen meistern und ihre Beziehung dauerhaft stärken können

Wie kann eine Partnerschaft langfristig stabil und befriedigend bleiben? Diese Frage ist für die meisten Paare am Beginn ihrer Beziehung ohne Bedeutung. Das Glück scheint im Taumel der Hormone ohnehin endlos zu sein. Erst nach und nach zeigen sich Wölkchen am Liebeshimmel, man nimmt Unzulänglichkeiten des anderen wahr und erste Hürden im Zusammenleben tun sich auf. „Schon zu diesem Zeitpunkt sollten Paare beginnen, bewusst an ihrer Beziehung zu arbeiten, damit sie bestehen kann“, rät Lebens- und Sozialberaterin Elisabeth Asanger aus Perg. Aus ihrer Sicht gehen viele Paare den Bund der Ehe ein, ohne vorher geklärt zu haben, wie sie im Fall ernster Probleme miteinander umgehen können.

Steigende Scheidungszahlen
Die Scheidungszahlen in Oberösterreich geben Asanger recht: 2024 wurden 2332 Ehen geschieden, was einen Anstieg von fast zehn Prozent gegenüber dem Jahr davor darstellt. Die durchschnittliche Ehedauer betrug etwa zehn Jahre. „Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig es ist, die Partnerschaft von Anfang an zu pflegen und nicht als selbstverständlich anzusehen“, sagt Asanger.
Aber wie gelingt es, in einer Gesellschaft, die sich immer schneller verändert und wo persönliche und berufliche Anforderungen stetig steigen, eine Beziehung zu pflegen und zu erhalten? „Wichtig ist, dass sich Paare von Beginn an bewusst machen, dass auch schwierige Situationen auf sie zukommen, auf die sie sich schon in guten Zeiten vorbereiten sollten“, sagt die Paarberaterin.
Eine gute Streitkultur zu entwickeln, ist aus Sicht der Expertin ein wesentliches Werkzeug, um Probleme in der Partnerschaft überwinden zu können. Die Grundlage dafür ist laut Asanger ein solides Fundament der Kommunikation.

„Wichtig ist, dass sich Paare von Beginn an bewusst machen, dass auch schwierige Situationen auf sie zukommen werden.“

,,Damit meine ich, dass beide Partner lernen, einander aktiv zuzuhören und dem anderen volle Aufmerksamkeit zu schenken, wenn dieser über Sorgen oder Ärgernisse spricht.“ Wichtig sei es zudem, über das Gehörte nicht zu urteilen, sondern lösungsorientiert darauf einzugehen. „Wird ein Problem auf diese Weise angegangen, steigt die Chance massiv, es ohne großen Konflikt in die richtige Bahn lenken zu können“, sagt Asanger.
Manchmal sei ein Streit jedoch unvermeidlich. In diesem Fall sollte sich das Paar bewusst machen, dass ein Konflikt auch klärend und reinigend sein kann, wenn er richtig ausgetragen wird. „Ist ein Partner offensichtlich unzufrieden, sollte man einer Diskussion weder aus dem Weg gehen noch sie eskalieren lassen“, sagt die Expertin. Nur wenn die Emotionen drohen, überzuborden, sei ein Abbruch ratsam. ,,In diesem Moment wird es nur noch verletzend und es ist besser, das Problem erst nach einer Abkühlungsphase wieder auf der Sachebene zu besprechen“, sagt Asanger. Auch Vereinbarungen, wie man im Fall eines Streits miteinander umgehen will und was man vermeiden möchte, seien hilfreich, um Eskalationen im Ernstfall zu vermeiden.
Damit eine Beziehung Streitig- keiten ohne Schäden übersteht, rät Asanger, sie im Alltag zu pflegen. Das Wichtigste sei, einen liebevollen Umgang zu wahren. Dazu gehöre es, sich gegenseitig ohne besonderen Anlass kleine Freuden zu bereiten, einander immer wieder zu loben, bewusst gemeinsame Zeit einzuplanen und zärtlich sowie hilfsbereit miteinander umzugehen. „Paare, die all das beachten, haben gute Chancen, zusammen glücklich alt zu werden.“

SEMINAR FÜR PAARE
Die Lebens- und Sozialberaterin Elisabeth Asanger und Paarberater Christopher Moser bieten in Kooperation mit dem Familienverband ein Seminar zum Thema „,Was Paare wirklich zusammenhält – Beziehungspflege“ an. Es findet am 25. April in Linz statt. Anmeldungen: asanger@familie.at