In Energiemodus statt Stressfalle!

Hilfe für Stressgeplagte: Elisabeth Asanger gibt Anregungen, wie Menschen ihre Akkus wieder aufladen.

Den Herbst erleben viele Menschen als besonders intensiv – unmittelbar bevorsteht zudem die hektische Vorweihnachtszeit. Der richtige Zeitpunkt, den Umgang mit sich selbst zu hinterfragen. Die diplomierte psychosoziale Beraterin Elisabeth Asanger klärt unter dem Motto „Raus aus der Stressfalle – rein in den Energiemodus“ bei Vorträgen und in Coachings auf. Die Pergerin betont: „Stress ist nicht generell schlecht“. Der „Eustress“ wirkt anregend, herausfordernd. Der Körper ist bereit, Energie zu liefern. Der „Distress“ fühlt sich belastend und überfordernd an. Kurzfristig kann der Körper mit Stresshormonen gut umgehen, langfristig entstehen Schäden. Mögliche Folgen: Verspannungen, höherer Blutdruck, Magen-Darm-Probleme, weniger Empathie, in späteren Phasen starke Erschöpfung bis hin zum Burnout.

Aber warum machen wir uns so viel Druck? „Perfektionismus beziehungsweise perfektionistisches Leistungsdenken ist einer der größten Faktoren“, weiß die Beraterin. Sie spricht negative Denkmuster oder Prägungen an: „Wenn in der Kindheit Leistung mit Anerkennung oder sogar Liebe verbunden war.“ Weitere mögliche Stressoren: hohes Verantwortungsgefühl, fehlende Abgrenzung, belastende Mitmenschen, dauerhafter Lärm, Konflikte, Zeitdruck oder viele Unterbrechungen. Digitale Medien und ständige Erreichbarkeit tragen stark dazu bei, die Anspannung hochzuhalten.

Grenzen setzen

Wie aber der Stressfalle entkommen? „Eines der wesentlichsten Dinge ist, Grenzen zu setzen und ‚Nein‘ zu sagen“, betont Asanger. Um das sozialverträglich rüberzubringen, rät sie, sich Bedenkzeit zu nehmen oder Alternativen anzubieten. Vorteile des „Nein“-Sagens: Man fühlt sich nicht ausgenutzt, gewinnt Respekt und Selbstachtung. Im Zeitmanagement wird geraten: Prioritäten setzen, unangenehme Dinge rasch erledigen, Pufferzeiten einplanen, Pausen nehmen.

Räuber & Lieferanten

Energieräuber können negative Beziehungen, Grenzverletzungen, digitaler Stress, Vergleiche mit anderen oder hoher Selbstanspruch sein. Mögliche Energiebringer: Pausen, Entspannungsmethoden, Bewegung, soziale Unterstützung und das Feiern von Erfolgen. Auch Hobbys und Kreativität können helfen, Akkus aufzuladen. Wichtig zur Regeneration ist auch der Schlaf. Ebenso bedeutsam sei es, Gefühle und Emotionen zuzulassen: „Auch Zorn und Wut dürfen Platz haben – jedoch nur für kurze Zeit und in kontrollierter Form, damit weder man selbst noch andere verletzt werden. Danach den Fokus auf das Positive und Gelungene legen. Stress mildern wirken Dankbarkeit, Lob und Anerkennung.“

Wichtig: Sich frühzeitig Unterstützung holen. „Es geht oft um Inputs für die Persönlichkeitsentwicklung“, so die Pergerin. Und wie tankt sie selbst auf? „Ich schätze die Natur, bewege mich gerne draußen und genieße das Zusammensein mit Familie und Freunden. Genauso brauche ich aber auch die Ruhe – etwa beim Lesen, Nachdenken oder unter dem Kastanienbaum in meinem Garten.“

„Es geht darum, ein Gespür zu entwickeln: Was tut mir gut? Nicht mehr erholsam schlafen und Erschöpfung über einen längeren Zeitraum sind Alarmzeichen.“

Inspirationen

Elisabeth Asanger gibt auf vertraue-leben.at/impulse Anregungen, um die Lebensqualität zu steigern. Einer der wohl bekanntesten Tipps mit regenerierender Wirkung ist, in der Natur Kraft zu tanken.